Tattoos und das Urheberrecht – was du wissen solltest
Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob Tattoos dem Urheberrecht unterliegen?
Es klingt vielleicht überraschend, aber genau das ist der Fall.
In unserer digitalen Welt, in der soziale Medien wie Instagram oder Facebook zum Alltag gehören, ist es völlig normal, Fotos von sich zu teilen. Was viele jedoch nicht wissen: Auch dabei kann es zu Urheberrechtsverletzungen kommen – insbesondere dann, wenn das Foto das Tattoo stark in den Vordergrund stellt.
Wann ist ein Tattoo urheberrechtlich geschützt?
Rechtlich gelten Tätowierungen als Kunstwerke. Sie genießen Schutz nach § 2 (1) Nr. 4 Urheberrechtsgesetz, sofern das Motiv ein Mindestmaß an Kreativität aufweist. Sehr schlichte oder rein geometrische Formen fallen oft nicht darunter, künstlerisch gestaltete Motive hingegen schon.
Wem gehören die Rechte?
Der Tätowierer hat in der Regel die ausschließlichen Nutzungs- und Verwertungsrechte an seinem Werk. Das bedeutet: Er entscheidet, ob und wie das Tattoo vervielfältigt, kommerziell genutzt oder veröffentlicht werden darf.
Für dich als Träger einer Tätowierung heißt das allerdings nicht, dass du dir Sorgen machen musst – selbstverständlich darfst du Fotos von dir selbst posten, auch wenn deine Tattoos sichtbar sind.
Wo entsteht das Risiko?
Problematisch wird es erst dann, wenn das Tattoo selbst im Mittelpunkt steht – etwa bei Nahaufnahmen oder bei gezielten Präsentationen des Motivs. Ohne Zustimmung des Künstlers könnte das eine Verletzung seiner Urheberrechte darstellen. Die möglichen Folgen reichen von Abmahnungen bis hin zu Schadensersatzforderungen.
Worauf solltest du achten?
Wenn du planst, ein Foto, Video oder eine Veröffentlichung in erster Linie wegen des Tattoos zu nutzen – beispielsweise zu Werbezwecken oder in einem Magazin – solltest du dir im Vorfeld die Einwilligung deines Tätowierers sichern. So bist du rechtlich auf der sicheren Seite und vermeidest unnötige Probleme.
