Tattoos während der Schwangerschaft – ist das wirklich gefährlich?
Ja, das ist es. Tätowierungen sollten lange vor Beginn der Schwangerschaft gemacht werden oder du solltest bis nach dem Stillen warten. Es gibt mehrere Gründe, warum wir bei Da Flava Tattoo Stuttgart keine schwangeren oder stillenden Frauen tätowieren.
Erstens werden die Farbstoffe in die Haut tätowiert und verbleiben nicht vollständig in der Haut, sondern werden auch zu einem geringeren Teil vom Körper aufgenommen. Die Tätowiermittelverordnung listet zwar auf, welche Farbstoffe zum Tätowieren erlaubt und welche verboten sind, aber das bezieht sich immer nur auf die Wirkung bei Erwachsenen. Niemand hat bisher getestet, welche dieser Farbstoffe in welchen Mengen durch die Plazenta auf das ungeborene Kind übergehen und welche Auswirkungen sie dort haben können. Im Falle des ungeborenen Kindes geht es sogar um die mögliche Wirkung auf Zellen, Gewebe und Organe, die sich noch in der Entwicklung befinden und noch viele Jahrzehnte lang gesund funktionieren sollen.
Mögliche Allergie
Zweitens können einige der in Tätowierfarben enthaltenen Inhaltsstoffe theoretisch Allergien auslösen. Diese Allergien gegen Tätowiertinten sind besonders unangenehm und können sogar zu Nesselsucht und Ekzemen führen, weil das Allergen nicht einfach weggelassen werden kann – es sitzt unter der Haut. Zur Behandlung dieser allergischen Reaktionen auf der Haut wird oft ein Kortisonpräparat verwendet. Auch wenn Kortisoncremes in normaler Dosierung keine schädlichen Auswirkungen auf das Baby haben, sind solche Allergien unnötig und sehr lästig, besonders während der Schwangerschaft. Außerdem hat niemand auch nur ansatzweise getestet, welche allergischen Reaktionen beim ungeborenen Kind durch die Farbstoffe ausgelöst werden können.
Schmerzen
Drittens ist das Tätowieren immer mit einem gewissen Maß an Schmerzen verbunden. Manchmal kommt es auch zu Schlafmangel, weil du in den ersten Tagen nicht auf dem Tattoo liegen kannst. Auch wenn diese Schmerzen normalerweise erträglich sind, reagieren das Schmerzempfinden und der Kreislauf während der Schwangerschaft anders. Es ist daher durchaus möglich, dass eine schwangere Frau die Schmerzen beim Tätowieren, die sie schon von früher kennt, als sehr unangenehm empfindet. Größere Schmerzen können dazu führen, dass das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet wird, und Cortisol kann für das ungeborene Kind schädlich sein.
Anästhesie ist bei einem Kaiserschnitt nicht möglich
Ein ganz besonderes medizinisches Problem sind – fünftens – Tätowierungen im unteren Rückenbereich, der so genannte ” Arschgeweih “. Wenn die Nerven im Wirbelsäulenkanal vor der Geburt betäubt werden, muss die Anästhesistin die Haut mit einer Nadel bis zu den Nervensträngen durchstechen. Sie hat dabei nicht viel Spielraum. Wenn die Nadel mit dem Betäubungsmittel eine Tätowierung durchstechen muss, wird Farbstoff in den Bereich um das Nervengewebe getragen. Da diese Stoffe dort nicht hingehören, können sie lokale Entzündungen auslösen. Die meisten Anästhesisten weigern sich deshalb, ein Tattoo zu stechen, weil diese Entzündungen in unmittelbarer Nähe des Nervs ein zu großes Risiko darstellen. Wenn eine Anästhesie erforderlich ist, zum Beispiel für einen Kaiserschnitt, muss eine Vollnarkose verabreicht werden.
Wegen der vielen Gesundheitsrisiken für das Baby sollten Tätowierungen auch nicht während der Stillzeit geplant werden, sondern erst, wenn das Baby abgestillt ist. Manche Mütter lassen sich ein Tattoo stechen, um ihre Kaiserschnittnarbe zu verschönern.
Eine Tätowierung zu entfernen – auch keine gute Idee
Wenn Schwangerschaft und Stillzeit vorbei sind, steht einem neuen Tattoo nichts mehr im Wege. Manche Frauen lassen sich ihre Kaiserschnittnarbe verschönern, andere ihre Dehnungsstreifen oder sogar Besenreiser, d.h. feine geplatzte Äderchen an den Unterschenkeln.
Eine Schwangerschaft ist auch kein guter Zeitpunkt, um ein ungeliebtes Tattoo zu entfernen.
Der Laser zertrümmert die Farbpartikel, was dazu führen kann, dass sie vorübergehend im Blut nachgewiesen werden, bevor sie von den Nieren ausgeschieden werden. Deshalb sollte weder das Tätowieren noch das Entfernen eines Tattoos auf der Liste der Dinge stehen, die man während der Schwangerschaft oder Stillzeit tun sollte.